Recht auf Anonymität in der Wikipedia – Aber nicht für Neuanmeldungen

Anspruch und Wirklichkeit beim Recht auf Anonymität klaffen in der Wikipedia auseinander. Offiziell wird ein Recht auf Anonymität postuliert. Tatsächlich wird dies im alltäglichen Wikipedialeben an den verschiedensten Stellen ausgehebelt.

„Wikipedia räumt jedem Benutzer ein Recht auf Anonymität ein. Dieses Recht ist disponibel, d. h. jeder Benutzer kann selbst darüber entscheiden, ob er seinen Klarnamen, Angaben, die auf seine Identität schließen lassen, oder sonstige personenbezogene Daten nennen möchte oder nicht.“

Die zugrundelegende Software ist bereits so entworfen, dass Seiten so eingestellt werden können, dass sie anonym mit einer Neuanmeldung nicht bearbeitet werden können. Ohne eine Offenlegung der eigenen IP-Adresse ist dann eine Bearbeitung nicht möglich.

Auf der Seite der Filterung von Bearbeitungen wird als Begründung für das Abweichen von diesem „Recht“ angegeben: „es wird davon ausgegangen, dass jemand, der sich nur fuer eine VM einen account zulegt, boeses im schilde fuehrt. (ob das so ist, kann ich nicht beurteilen.) “ Erinnert irgendwie an Polizeistaat. Erst nach Sicht durch die Zensur werden dann Beiträge freigeschaltet. Auf Seiten wie „Vandalismusmeldung“ können durch solche Einschränkungen Neuanmeldungen weder Vandalismus melden, noch können sie Stellung beziehen bei (falschen) Anschuldigungen gegen ihre Person

 

 

Wikipedia: Jahrelange Sperre der Auskunft für dynamische IPs

Aus einer vermeidlichen nicht näher begründeten Angst heraus wurde in der Wikipedia die Auskunftsseite jahrelang für dynamische IPs – also für nahezu jeden unangemeldeten Besucher Wikipedistans – für Bearbeitungen gesperrt. Dies legt ein Eintrag in der Wikipedia nahe. Hintergrund der Sperrung dieser wichtigen Funktionsseite scheint ein privates Bedürfnis eines Verwalters der sogenannten Missbrauchsfilter zu sein, einen einzelnen Benutzer Namens ““österreichischen Labertroll““ aus der Wikipedia auszuschließen.

Wikipedia – Nach mehreren Stunden Arbeit – „Das ist vermutlich nicht die Seite, die du tatsächlich bearbeiten wolltest“

Stellen Sie sich vor, sie sind neu in der Wikipedia und wollen ihren ersten Artikel bearbeiten. Sie lesen einen Artikel und sehen, dass da ja etwas völlig Falsches steht.

In dem fraglichen Punkten wissen Sie Bescheid und fangen an, die Textstelle zu bearbeiten. In der Wikipedia kann ja jeder mitarbeiten. Sie suchen sich die entsprechenden Bücher aus ihrem Bücherschrank zusammen, recherchieren noch eine ganze Weile im Internet und nach ein paar Stunden produktiver Arbeit wollen sie die Passage in der Wikipedia dann auch abspeichern. Die Vorschautexte sahen zwischendurch und zum Schluss alle gut aus. Nun drücken sie auf „Seite Speichern“.

SeiteDieDuNichtBearbeitenWolltest 2Es erscheint eine Meldung wie: „Hinweis: Du hast versucht, mit einem neu erstellten Account eine spezielle Hilfe- bzw. Organisationsseite zu bearbeiten. Das ist vermutlich nicht die Seite, die du tatsächlich bearbeiten wolltest. “  Sie versuchen es erneut. Sie können tatsächlich nicht speichern.

Dieser Umgang mit neuen Schreib-Arbeitern existiert in der Wikipedia seit nun mittlerweile 2011. Zu viele Jahre in denen auf Seiten, wo dieser Baustein zum tragen kam und kommt, Schreiber versuchten im Artikel oder auf den Diskussionsseiten ihre Texte nach dem Schreiben abzuspeichern und mit der unsinnigen Meldung, das sei doch gar nicht die Seite, wo sie etwas schreiben wollten abgefrühstükt wurden.

Die Benennung des Hinweistextes „Abusefilter-warning-socke“ zeigt den Zusammenhang der Nutzung auf. Er wird bei den sogenannten Missbrauchsfiltern der Wikipedia verwendet. Auch ist der Einsteller dieses Hinweises einer der Hauptverantwortlichen für die Missbrauchsfilter

Ein  Hinweis auf diesen Zustand auf den Seiten der Wikipedia  wurde von der verantwortlichen Administration  nicht zur Kenntnis genommen. Der Einsteller des Hinweises wurde gesperrt.

 

Assoziative Verbindung eines (nicht als solchen genannten) Zionisten mit dem Nationalsozialismus darf nicht entfernt oder diskutiert werden

Der Artikel „Männerrechtsbewegung“ glänzt mit einem merkwürdigen Satz in dem ein ein als socher eingeordneter Antifeminist namens Heinrich Berl (1896–1953) in Verbindung mit dem Nationalsozialismus gebracht wird.

1931, kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten, verlangte der Publizist Heinrich Berl (1896–1953) in einem antifeministischen Manifest, dass sich eine Männerbewegung konstituieren müsse, die den Auftrag habe „all das wieder zur Ruhe zu bringen, was sich heute bewegt und insofern erst die eigentliche und wesentliche Bewegung zu schaffen, die immer des Mannes war und sein wird.“

Im Artikel wird die Männerechtsbewegung rechts bis rechtsextrem eingeordnet. Der Wahrheitsgehalt dieser Einordnung soll hier aber nicht weiter das Thema sein.

Heinrich Berl war ein Publizist, der sich als Advokat des Zionismus hervor tat und mit einer Jüdin verheirat war. Seine Schriften über Musik fanden Zuspruch vor allem in jüdischen Kreisen. Der Artikel verliert hierüber kein Wort.

Der Hinweis „1931, kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten“ (welche bekanntlich auch erst 2 Jahre später stattfand) stellt im Hinblick auf die politische (rechte) Einordnung der Männerrechtsbewegung keine zeitlich Einordnung dar. Sie will Heinrich Berl in einen inhaltlichen Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus bringen. Auch wenn kein Wollen dahinter stecken sollte: Eine Assoziation beim Leser liegt zumindest nahe.

Auf der Diskussionsseite des Artikels wurde dies zur Sprache gebracht. „Berl (Nichtjüdisch) ist Zionist und mit einer Jüdin verh. Die Assoziation „kurz vor der Machtübernahme“ legt eher das Gegenteil nahe.„. Der Schreiber wurde vier Minuten später gesperrt., weiter Informationen auf der Diskussionsseite wurden unterbunden. Weitere wenige Minuten später wurde auch der Diskussionsbeitrag entfernt.

Wikipedia-Administratoren betteln um zensurfreie Seiten

Die Zensur durch den Missbrauchfilter stößt bei Wikipedia-Administratoren vermehrt auf Unwillen. Am 2. 3. 2013 bettelte ein Administrator der Wikipedia darum, dass man die Seite „Benutzer Diskussion:Grillenwaage“ von Zensurmaßnahmen durch den Missbrauchfilter freihalten möge.

Hallo Seewolf, ich möchte aus grundsätzlichen Erwägungen nicht, dass die Seite BD:Grillenwaage in irgendeinem Missbrauchsfilter ist, ganz gleich, in welchem. (Dasselbe gilt für die Seite BD:Mautpreller (A).) Tust Du sie bitte überall raus?

lautete die Bitte an den Hauptverantwortlichen für als „privat“ gekennzeichnete Missbrauchfilter, Benutzer Seewolf. Der ehemalige Administrator Amberg fand auf der „Grillenwaage“-Seite die richtigen Worte für die privaten Sperrspiele des „Filter“-Hauptverantwortlichen:

Ich betrachte es übrigens nach wie vor als Skandal, dass man nicht einmal informiert wird, wenn die eigene Benutzerdiskussion zum Gegenstand von Filtern gemacht wird. Man wird nicht nur nicht vorher gefragt, ob man das will, es erfolgt nicht einmal eine Mitteilung darüber seitens der Filterersteller, auch nicht per Mail.

 

 

 

Filterwart – Verlogener Umgang mit dem „Missbrauchsfilter“ in der Wikipedia

Zitat 1. „Nein, Filter können keine IPs von angemeldeten Benutzern sehen.“

Dies war die Antwort eines der Hauptverantwortlichen Harald Krichel alias Benutzer Seewolf für den „Missbrauchsfilter“ in der deutschen Wikipedia auf die Frage „welche Kriterien dem MF zugrunde liegen (IP-Range/einzelne IP-Adressen)

Die Aussage ist falsch

  1. Out of the Box ist der Missbrauchsfilter so konfiguriert, dass IP-Adressen geloggt werden und auch angezeigt werden können. Abbildung 1. zeigt wie solch ein Logging mit Wiedergabe der IP aussieht.
  2. Missbrauchsfilter werden oftmals unter Nutzung eines IP-Adressenbereichs oder auch einer einzelnen IP konfiguriert. Die Konfiguration ist in der deutschen Wikipedia als sogenannte „Gruppendrossel“ beschrieben.

Zitat 2. „Da hatte ich einfach einen ganz blöden Fehler reingebaut, der jeden Edit m Benutzernamensraum blockierte“

Diese Aussage wurde ebenfalls vom Hauptverantwortlichen für den Missbrauchsfilter, Benutzer Seewolf, getätigt. Am 27. Januar 2013. Das ihm bereits am 8. Dezember in der Wikipedia Fragen bezüglich der Sperrung von Bearbeitungen auf Benutzerdiskussionen gestellt wurden scheint der Filterwart wohl vergessen zu haben

Missbrauchsfilter Details

Abbildung 1. Das Missbrauchsfilter Logbuch zeigt eine Liste aller Aktionen, die durch einen Filter aufgefangen wurden. Die für Administratoren einsehbaren Details legen private Daten offen

Zensur in der Bundesrepublik Deutschland – NS-Vergangenheit nur bis in die 1950er hinein ein brisantes Thema

Administrator will am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus  die NS-Vergangenheit nur bis in die 1950er hinein als ein brisantes Thema angesehen wissen

Ausgerechnet am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und auf der Diskussionsseite des Artikels Zensur in der Bundesrepublik Deutschland löschte am 27.1.2013 ein Administrator diverse Diskussionsbeiträge. Unter anderem einen Minuten zuvor hinzugefügten Beitrag, der Infrage stellte, dass die NS-Vergangenheit nur bis weit in die 1950er hinein ein brisantes Thema war.

Der fragliche gelöschte Diskussionsbeitrag lautete:

Die NS-Vergangenheit nur bis in die 1950er hinein ein brisantes Thema.

Zu. „Die NS-Vergangenheit war bis weit in die 1950er hinein ein brisantes Thema. Der mit den Filmstars Humphrey Bogart und Ingrid Bergman prominent besetzte …“
Dass die „Die NS-Vergangenheit“ nur bis in die „1950er hinein ein brisantes Thema“ gewesen sein soll halte ich mit Verlaub für eine steile These, die zum einen von der angegeben Referenz nicht gedeckt und sich allein schon durch Schulbuchwissen widerlegen lässt.

Zensur von Diskussionen auf weiteren Benutzerseiten

Am 3. Februar 2013 schlug das Thema weiterhin Wellen. Ein User dem die Zensur dieses Themas im Artikel „Zensur in der Bundesrepublik Deutschland“ auffiel, kopierte eine Diskussion zu diesem Thema von einer Benutzerseite auf die Diskussionsseite eines weiteren Benutzers. Dem gleichen Administrator namens Seewolf, fiel nichts anderes ein als diesen Eintrag mehrmals, auch gegen den expliziten Willen des Inhabers der Benutzerseite, zu zensieren und zu löschen.

Instrumentalisierung von Antisemitismus und Nationalsozialismus

Am 5 Februar wurde durch einen weiteren User ein Qualitätsbaustein auf die Seite gebracht. Unter anderem wurde auch hier die Unsinnige Behauptung zur Sprache gebracht, dass der Nationalsozialismus nur bis in die 1950er hinein ein brisantes Thema gewesen sei. Der Baustein wurde administrativ entfernt; die dazugehörige Diskussion wurden durch weitere User nach wenigen Minuten für beendet erklärt.

Der sogenannte Hauptauthor enblödete sich währenddessen soweit in dem er mittels Instrumentalisierung von Antisemitismus und Nationalsozialismus dem User der seine irrige 50’er Jahre Behauptung zur Sprache brachte als Rassisten und Antisemiten verleumdete.

Kacke an der Hacke

So lautete am 7.2.2013 die Überschrift eines Artikel in der taz. Selbiges könnte wohl auch beim sogenannten „Hauptautor“ des Artikel vermutet werden, der sich am 7.2. soweit entblödete, den Hinweis darauf, dass die NS-Vergangenheit nicht nur bis in die 1950er Jahre sondern auch weit später ein brisantes Thema war, als „geschichtsrevisionistische Veränderungsversuche“ zu bezeichnen.

Für jemanden der beispielsweise die geschichtsrevisionistischen Holocaustleugnungen – hier die nach den 50 Jahren – im Zusammenhang mit der Zensur dieses Hinweises auf der Artikelseite ausgerechnet am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus nicht mehr als ein brisantes Thema ansieht, eine steile These, die sich nur – na ja – durch „Kacke an der Hacke“ erklären lässt, bei der versucht wird, diese an anderen Beinen abzustreifen.

Schunkelmunkel – Wie viele Benutzerdiskussionsseiten sind für Neuangemeldete gesperrt und wer hat das legitimiert?

Diese Frage stellte man sich jüngst im Dezember 2012 in der Wikipedia. Die Antworten seitens der Administration verliefen sich im Nebelösen.

Wer Benutzerdiskussionsseiten ungefragt ohne Wissen der Autoren sperrt, ist recht deutlich einzugrenzen. Es sind dies vornehmlich Administratoren Lustiger seth und Seewolf, die einen Großteil der Filterbearbeitungen zu verantworten haben.

Eine Antwort auf seine Frage erhielt der Fragesteller nicht. „Probleme mit dem Missbrauchsfilter können an geeigneter Stelle angesprochen werden, den Benutzer habe ich jetzt unbeschränkt gesperrt. Grüße von Jón ...“ Es wurde einfach kurzer Prozess gemacht und weitere Beiträge des kritischen Fragestellers damit zensiert. Wo die „geeignete Stelle“ sein soll, wurde nicht erläutert.

Missbrauchfilter unterbindet Benennung von Homophobie und Faktenmanipulation der KPD im Artikel „Marinus van der Lubbe“

Marinus van der Lubbe war ein politisch links orientierter niederländischer Arbeiter, der am 27. Februar 1933 im brennenden Reichstag in Berlin festgenommen und im März mit vier – später mangels Beweisen freigesprochenen – Kommunisten wegen Brandstiftung angeklagt wurde.

Der Artikel Homophobie beschreibt in diesem Zusammenhang das Verhalten der KPD folgendermaßen: „Dort wurde auch durch manipulierte Fakten und den Einsatz von Klischees Marinus van der Lubbe, der angebliche Brandstifter des Reichstages, zum „Lustknaben“ erklärt Erste Meldungen über die Verfolgung von Homosexuellen wurden von der Exilpresse als interne Streitigkeiten unter den Nationalsozialisten interpretiert. Der angebliche Zusammenhang zwischen Homosexualität und Nationalsozialisten wurde auch mit vielen empirischen Berichten über (teilweise angeblich) homosexuelle Nationalsozialisten zu untermauern versucht. Nur wenige traten gegen diese Darstellungen auf, wie etwa der selbst homoerotisch veranlagte Thomas Mann: „Man ist im Begriffe, aus ‚dem‘ Homosexuellen den Sündenbock zu machen – ‚den‘ Juden der Antifaschisten. Das ist abscheulich.

Eine deutliche Beschreibung dieser Reaktion im Artikel „Marinus van der Lubbe“ ist Ende 2012 nicht möglich gewesen. Entsprechende Bearbeitungen wurden rückgängig gemacht, eingebrachte Quellen (Andreas Speck: Die Homophobie der Linken) wurden ignoriert und der Artikel kurz danach in den Missbrauchfilter integriert und für die IP-Range 184.137.* „dicht“ gemacht

Nicht informiert, Nicht nachgefragt – Wikipedia Autoren empören sich über die Beitragsfilterung auf ihren Benutzerseiten

So nach und nach realisieren immer Autoren der Wikipedia dass hinter ihrem Rücken Filter für ihre Benutzerseiten eingeführt wurden, von denen sie weder wussten noch informiert wurden

Missbrauch des Missbrauchsfilters, so ist ein Anfrage vom 8. Dezember 2012 an die Administratorenschaft betitelt. Die zentralen Fragen die gestellt wurden sind:

  • Auf wie vielen und welche Benutzerdiskussionsseite sind neuangemeldete Accounts „ausgesperrt“?
  • Wo wurde so eine Verfahrensweise „legitimiert“?
  • Wer ist dafür verantwortlich?
  • Wurden die betroffenen User informiert, oder nicht? Und wenn nicht, warum

Die Antworten sind beschwichtigend bis ausweichend. Man erfährt weder, wo dieses Verfahren legitimiert wurde noch wieso „in einem stillen Kämmerchen Postkästen überwacht/zensiert werden, obwohl es keine Aufforderung des „Eigners“ noch einen Grund wie „Vandalismus“ oder ähnliches gibt.“

Die Forderungen an die Verantwortlichen bei der „Überwachung von Postkästen“ sind bescheiden. Minimum sollte die Information der Benutzer sein, deren Benutzer(diskussions)namensraum betroffen ist. Es ist traurig, dass nicht einmal das unstrittig ist. Übrigens ist auch die Bezeichnung „privat“ für solche Filter irreführend. „Privat“ kann ein Filter sein, den sich jemand für seinen eigenen B(D)NR bastelt. Aber Eingriffe, die die Benutzerdiskussionsseiten Dritter betreffen, sind nicht die Privatsache des Eingreifenden.

Siehe auch http://shtoink.de/category/missbrauchsfilter/