Hier der originale Wortlaut der Rücktrittserklärung:
Ich trete mit sofortiger Wirkung von meinem Amt als Community-Vertreter im Community-Projektbudgetausschuss zurück.
Der Verein hat es zwischenzeitlich abgelehnt, die Kosten eines Gutachtens (400 Euro) zu übernehmen, das bewerten sollte, ob Edits auf Diskussions- bzw. Meta-Seiten antisemitischen Stereotypen transportiert haben. Das Gutachten sollte dazu beitragen, die Administration durch Hinweise eines renommierten Akteurs auf dem Gebiet der Antisemitismusforschung zu sensibilisieren. (Wie den Entscheidern der Vereinsgeschäftsstelle bekannt war, ist das Gutachten nicht konzipiert worden, um einzelne Wikipedianer zu diskreditieren.)
Insbesondere dem Chapter in Deutschland hätte Bewilligung gut zu Gesicht gestanden, gilt es doch, im „Land der Täter“ immer wieder aufs Neue und in neuen Kontexten dafür zu sorgen, dass Antisemitismus und antisemitische Klischees nicht einfach nur hingenommen, sondern zurückgedrängt werden.
Peter Wuttke aka Atomiccocktail (Diskussion) 14:33, 5. Sep. 2012 (CEST)
Anlass des Antrags für Unterstützung für die Erstellung eines Gutachtens sind Äußerungen eines der drei Vertreter der Wikipedia-Community im Budgetausschuss zur Verteilung der von Wikimedia Deutschland zur Verfügung gestellten 250.000 Euro für das sogenannte Community-Projektbudget, der sich mit als antisemitisch gewerteten Äußerungen ins Abseits stellte. Shtoink! berichtet darüber am 2. Juni 2012.
Medienecho
Mittlerweile haben auch die Medien von dem Vorgang etwas mitbekommen:
Der Antrag um Unterstützung
Der Antrag um Unterstützung liegt in der Wikipedia vor und sieht folgendermaßen aus (Quelle : Peter Wuttke aka Atomiccocktail in der Wikipedia, eingesehen am 13.09.2012)
Wikimedia Deutschland
Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V.
Postfach 61 03 49
10925 Berlin
Per Mail: […]
Gutachten zu antisemitischen Edits: Antrag auf Mittel aus dem Community-Budget
1) Hintergrund
Provozierende Edits können gravierende Folgen für das Projekt Wikipedia haben, ganz gleich, ob sie im Meta-Namensraum, im Artikelraum oder im Benutzernamensraum erfolgen. In der deutschsprachigen Community verfügen insbesondere Edits, die im Verdacht stehen, antisemitische Züge zu tragen, über ein großes destruktives Potenzial: Die Autorenschaft zerstreitet sich, Außenstehende und Medien können darauf aufmerksam werden, Folgen für die Reputation des Projekts ergeben sich, auch Auswirkungen auf das zukünftige Spendenaufkommen sind denkbar.
Zuletzt wurden die Destruktivität und in Teilen ebenfalls die oben genannten Risiken in der der Debatte um Edits des Benutzers „Hubertl“ deutlich. Diese haben zu im Juli 2011 und erneut in den Monaten Mai/Juni 2012 zu massiven Kontroversen geführt. Der Konflikt ging so weit, dass selbst die Arbeitsfähigkeit des Community-Projektbudget-Ausschusses zeitweise gefährdet war.
Weder die Community, noch die Administration haben zu den Edits von Hubertl ein klares, handlungsleitendes Urteil finden können. Eine wesentliche Ursache dafür ist unschwer erkennbar: Es ist nicht gelungen gemeinsam zu ermitteln, ob die fraglichen Edits tatsächlich antisemitische Vorurteile reproduzieren oder nicht. Es gibt Wikipedia-intern auch kein Gremium, das diese inhaltliche Frage entscheiden kann.
2 Maßnahme
Aufgrund der Reichweite dieses ungelösten Konflikts soll eine externe Fachstelle/Fachperson ein Gutachten dazu liefern. Angefragt wurde darum beim XXXXXXX, der renommiertesten Einrichtung im deutschsprachigen Raum. XXXXX hat mittlerweile die Bereitschaft erklärt, ein solches Gutachten zum Preis von 400,00 Euro bis zum 15.09.2012 anzufertigen. XXXXXX ist für diese Aufgabenstellung bestens geeignet, wie ein Blick auf XXXXX wissenschaftlichen und publizistischen Tätigkeiten zeigt: [LINK]
Das Gutachten soll allen Administratoren der deutschsprachigen Wikipedia zukommen mit der Bitte, es bei zukünftigen Konflikten um antisemitische Edits zu berücksichtigen. Es dient der Vermeidung von falscher Toleranz gegenüber massiv diskriminierenden und in Bezug auf die öffentliche Wahrnehmung von Wikipedia hochriskanten Edits. Das Gutachten ist also als Basis gedacht, um Grundsätze zu formulieren, die generell Anwendung finden und Leitfaden sein können, wenn künftig auf antisemitische, rassistische bzw. xenophobe Edits zu reagieren ist. Im Ergebnis kann es helfen, die schwierige Frage nach den Grenzen der Toleranz angemessener zu beantworten.
Das Gutachten soll nicht verwendet werden, um in einer Kontroverse gutachterlich gestützt „Recht zu behalten“ oder um die Person hinter dem Konto „Hubertl“ nachhaltig zu diskreditieren. Der Antragsteller arbeitet mit der Person hinter dem Konto „Hubertl“ im Community-Projektbudget-Ausschuss mittlerweile reibungslos zusammen, auch wenn uns – wie bekannt – in der Einschätzung der zu begutachtenden Edits Welten trennen.
3) Konkreter Antrag
Hiermit beantrage ich, die Kosten des Gutachtens von XXXXXX in Höhe von 400,00 Euro mit Mitteln des Community-Budgets des Vereins Wikimedia Deutschland e.V. vollständig zu übernehmen.
Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung und drücke meine Hoffnung auf eine zeitnahe Rückmeldung zu diesem Antrag aus.
Hamburg, 9. August 2012
SIGNATUR
Peter Wuttke
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