Bisher können einzelne Administratoren ohne Abstimmung in der sogenannten „Community“ einzelne Autoren in persönlicher Entscheidung sperren. Oktober 2012 diskutiert man wieder einmal in der Wikipedia darüber neben dem einzig vorhandenen demokratsichem Instrument des Benutzersperrverfahren, in dem die sogenannte „Community“ darüber befindet, ob ein Autor weiter mitarbeiten darf, zusätzlich ein Benutzerentsperrverfahren für die allein von Administratoren gesperrten Autoren einzurichten.
In der Wikipedia sind die Fronten oftmals feinschaftlich festgefahren. Insbesondere der Bereich der im weitesten Sinne politischen Artikel ist davon betroffen. Ein beliebtes Mittel dabei ist es neue, aber auch altgediente Mitarbeiter mittels einer Benutzersperren auszusperren.
Es kommt dabei oftmals zu Gruppenbildungen. Die „Waffen“ der Wikipedia sind Editwars, Vandalismusmeldungen, die wie am Fließband produziert wirken, offensichtliche oder versteckte Beleidigungen, Hohn, Spott und Vermutungen über persönliche Einstellungen von Benutzern. Ein Ziel dabei, das Autoren durch solcherart Mobbing freiwillig die Artikelkriegsschauplätze oder die Wikipedia ganz verlassen. Bei renitente Gegnern hilft nur das Bestreben, eine Sperre zu erwirken.
Involviert sind dabei auch Administratoren. Ein oft aufkommender Vorwurf ist die Befangenheit der Administratoren. Aktuell kann ein Administrator in der Wikipedia jeden User sperren, auch unbefristet. Eine Einbeziehung der sogenannten „Community“ ist dafür nicht notwendig. Solch gesperrte Nutzer haben nur noch die Möglichkeit im Rahmen sogenannter Sperrprüfungen eine Entsperrung zu erlangen. Entsperrungen finden in der Regel nur bei wirklich offensichtlichen Missbrauch der Administratoren statt. In Zweifelsfällen ist es hilfreich ein Netzwerk aufgebaut zu haben, welches in diesen Fällen zur Seite steht. Der eher „unbekannte“ oder neue Autor hat wenig Chancen auf Erfolg.
Dieses undemokratische Verfahren, bei dem einzelne Administratoren auch gegen den nicht eingeholten Willen der Community – berechtigt oder unberechtigt sei dahingestellt – Autoren nach Gusto aussperren können, führt immer wieder zu Ärger. Aktuell wird ein Meinungsbild vorbereitet, das zum Ziel hat, gesperrten Autoren zu mindestens im nach hinein die Möglichkeit zu bieten, die Meinung der „Community“ zur Sperre einzuholen.
Man darf gespannt sein, ob sich mehr demokratische Strukturen in der Wikipedia durchsetzen. Bisher scheiterte jede Initiative diesbezüglich.