taz.de- Erster Wikipedianer auf dem Mond

Ein Medienplätschern erzeugt aktuell eine Meldung, das ein erster Wikipedianer in Deutschland an einem wissenschaftlichen Institut angestellt wurde.

Selbiges meldete taz.de am 1.6.2012. Der Benutzer „Marcus Cyron ist der erste Wikipedianer in Deutschland, der in einem wissenschaftlichen Institut angestellt ist.

Die Nachricht scheint wohl m dem Lobby-Ressort von Wikimedia Deutschland entsprungen zu sein. Bei der Gestaltung der Meldung scheint „man“ bzw. Torsten Kleinz, der Autor der taz-Meldung und bekannt für Beiträge zur Wikipedia in der taz sowie bei Heise Verlag, sich nicht allzu viele Gedanken gemacht zu haben. Vor allem hinsichtlich der inhärenten Komik.

Peterchens Mondfahrt

Die Nachricht legt nahe, dass „Wikipedianer“ an sich nicht an wissenschaftlichen Instituten arbeiten. Der Aufstieg eines Wikipedianes in den Elfenbeinturm der Wissenschaft wird als ein besonderes Ereignis herausgestellt. Interessant wäre es zu erfahren wann der erste Wikipedianer sein Abitur erreichte.

Landung

Der Name „Wikipedianer“  erinnert an die Lebensform der Midiclorianer aus den Star- Wars Filmen.

Without the midi-chlorians, life could not exist, and we would have no knowledge of the Force. They continually speak to us, telling us the will of the Force. When you learn to quiet your mind, you’ll hear them speaking to you.“ ― Qui-Gon Jinn, to Anakin Skywalker

Wikipedia Community-Projektbudget-Vertreter – Antisemitische Vergleiche zwischen Juden und pädophilen Triebtätern

Einer der drei Vertreter der Wikipedia-Community im Budgetausschuss zur Verteilung der von Wikimedia Deutschland zur Verfügung gestellten 250.000 Euro für das sogenannte Community-Projektbudget stellt sich mit antisemitischen Äußerungen ins Abseits.

Wie heute am 2.6.2012 in der Wikipedia zu lesen war, scheint sich einer der drei Vertreter der sogenannten Wikipedia.Community mit als in antisemitischen Äußerungen in die Nesseln gesetzt zu haben. Zu lesen war die Äußerung als Zitat auf der Seite für Vandalismusmeldungen. Die originale Bearbeitung wurde inzwischen versionsgelöscht und ist öffentlich nicht mehr einsehbar.

Die Äußerung war laut Zitat in der Wikipedia:

Dieser Schluss, er wäre aufgrund seiner jüdischen Mutter automatisch auch Fachmann für Antisemitismusfragen, ist genau so falsch, als ob man davon ausgeht, dass ein pädophiler Triebtäter der einzig wahre Fachmann für Kindermissbrauch wäre.“

Der betroffene Benutzer war über entsprechende Vergleiche natürlicherweise nicht entzückt und rückte die Juden-Triebtätervergleiche treffenderweise in das Arsenal antesemitischer Hetze ein. Dies wiederum führte zu weiteren Eskalationen. Der Urheber des Vergleiches zog vor den Vandalismus-Kadi. Das Ergebnis beschreibt treffend der Benutzer A.:

Derjenige, der zwei klassische antisemitische Bilder hernimmt – Juden als Kinderschänder, Juden als skrupellose Profitmacher (Anti-Defamation League) – und der die Mutter eines jüdischen Wikipedianers in den Dreck zieht, wird sofort nach 58 Minuten Auszeit entsperrt. Der angegriffene Jude, der sich mit Verweis auf den NS-Hetzer Streicher wehrt, bekommt dafür 10 Tage. Freunde, wo leben wir eigentlich? Die Orientierungslosen von der Piratenpartei sind Waisenknaben gegen uns.

Neusprech in der Wikipedia – ‚Lobbying‘ heißt nun ‚Politik und Gesellschaft‘

Lobbyismus ist ein kritisch gesehener Begriff. Dies hat nun auch der Verein Wikimedia Deutschland – Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V. erkannt und benennt entsprechende Ressorts um.

Am 23.3  war auf der Mailingliste des Vereins Wikimedia Deutschland ein kleiner Verweis zu finden, dass das Ressort Lobbying in Politik und Gesellschaft‚ umbenannt wurde. Die Umbenennung ist als Schritt in die Professionalisierung des Lobbyismus des Vereins anzusehen. Einem transparenten Lobbyismus ist die Umbenennung weniger dienlich.

 

 

NRW-Tag 2013 – Wikipedia torpediert „Vision“ von Wikimedia Deutschland e.V.

Für den im Jahr 2013 in Hückeswagen stattfindenden NRW-Tag war Wikimedia Deutschland im Gespräch mit der Stadt Hückeswagen, die dort ein Navigationssystem für Sehenswürdigkeiten anbieten möchte. Gespeist werden soll das System aus der deutschsprachigen Wikipedia. Torpediert wird die „Vision“ des Vereins ausgerechnet von der deutschen Wikipedia.

Failure! Quelle commons.wikimedia.org

Failure! Quelle commons.wikimedia.org

In schönsten Worten beschreibt eine Seite des Wikimedia Deutschland e.V. eine „Vision“ in der „die Wikipedia“ mit den Einwohnern der Stadt Hückeswagen zusammenarbeitet. Gemeinsam sollen „innovative Technologien“ genutzt und die Wikipedia für diese verfügbar gemacht werden.

Genau wie der NRW-Tag selber lebt auch die Wikipedia vom Engagement aller Beteiligten. Die Einwohner von Hückeswagen sollen schon frühzeitig in das Projekt eingebunden werden, um von vornherein Akzeptanz und Motivation der Bevölkerung zu sichern. Mitarbeit an Artikeln, Erkundung neuer Informationen, gemeinsame Schulungen und Testläufe der Aktion – für die Bevölkerung bieten sich unzählige Möglichkeiten der Beteiligung. (meta.wikimedia.org – NRW-Tag 2013)

Die Realität sieht sehr viel bodenständiger aus. Langjährige in der Wikipedia tätige Autoren verlassen diese, weil die Auslegung der Relevanzkriterien der Wikipedia die Beschreibung von bekannte Gebäuden der Stadt Hückeswagen konterkariert. Statt zusammen mit „der Wikipedia“ Artikel zu erstellen und zu bearbeiten wurde die Arbeit in einem eigenen Wiki, der sogenannten Hückipedia umgesetzt. Ebenso liegen nun die Planungen für das Tourismus-Informationssystems federführend in den Händen einer Redaktion rund um die Hükipedia.

Der Verein Wikimedia Deutschland e.V. scheint weder in der Lage zu sein noch die entsprechenden „Macht“ zu haben,seine Visionen umsetzen zu können, was angesichts der geringen Mitgliederzahl auch nicht weiter verwundert. Das Märchen vom kleinen Bürger und der guten Wikipedia ist dem Bereich des Marketings zuzuordnen.