Nicht nur eigens mit dem Bobby-Car durchgeführte Expeditionen außerhalb Wikipedistans dienen der Vermehrung des Wissens. Auch der elektronische Zeigefinger in der Nase eines Kartendienstes förderte ungeahntes Wissen zu Tage.
In der Wikipedia konnte man am 4. Mai eine interessante Beobachtung hinsichtlich der Verteidigung selbst zu Tage gefördertes Wissens machen. Im Artikel Werner Mölders, ein durch die Nazipropaganda hoch gejubelter Luftwaffenoffizier, gab es Muckispielchen bezüglich der Quellenangabe „<ref>[http://www.de.map24.com/search?q=M%C3%B6ldersstra%C3%9Fe&m=1 Map24-Abfrage] vom 7. Mai 2008</ref>„ Die „Quelle“ stellte eine Anfrage an den Kartendienst Map24 dar, welche die Vorkommen von Möldersstraßen in Deutschland anzeigt.
Eine Überprüfung dieser Straßen hinsichtlich der Zuordnung zu Werner Mölders fand nicht statt. Das mit den Straßennamen eventuell auch ein anderer Mölders gemeint sein könnten, z.B. Sascha Mölders aus Essen oder irgendein nur lokal bedeutsamer Herr oder Frau Mölders, wird nicht nicht in Betracht gezogen.
Die Problematik dieser pseudowissenschaftlichen Herangehensweise sollte offensichtlich sein. Wie geht nun die Wikipedia mit Hinweisen auf diese Problematik um?
Das für entsprechende Artikel „zuständige“ Portal Militär scheint kein Interesse an dem Problem zu haben. Das Portal ließ sich einen Hinweis auf das Problem ohne Murren von einem Administrator löschen. Die Diskussionsseite des Portals wurde kurz darauf „dicht gemacht„.
Die Entfernung der zusammengebastelten Erkenntnis im Artikel wurde verschiedene Male wieder rückgängig gemacht und der Artikel durch Administratoren geschützt. Autoren, welche die Löschungen der Passage propagierten, wurden unbegrenzt gesperrt.
Das Fallbeispiel verdeutlicht die Machtverhältnisse und Verfahrensweisen in der Wikipedia. Es zeigt, wer zu guter Letzt den längeren Hebel hat, um seinen Willen durchzusetzen. Es zeigt, dass der längere Hebel bedeutsamer ist als Argumente, bedeutsamer auch als interne Richtlinien, die den Umgang mit selbst gebastelten Wissen regeln.